9. Schlafwandel

Der Traum vom Haus
Ich weiss, dass es im Haus einen weiteren Raum, einen Anbau oder eine andere Wohnung gibt. Einen Ort, an dem ich noch nie war. Mein Ziel ist es jeweils, diesen Ort zu finden. Manchmal finde ich den Weg dorthin alleine. Manchmal zeigt ihn mir jemand.

Einmal war es dort paradiesisch schön. Luftig und warm. Es gab plätschernde Springbrunnen und einen Pavillon auf einer Terrasse, welche direkt in den Himmel überging.

Einmal fand ich ein kleines Mansardenzimmer vor, in dem ein Mann mit seinem Sohn wohnte. Ich kannte die beiden nicht.

Einmal, nachdem ich unzählige Treppen rauf und runter ging, gelangte ich in einen grossräumigen Dachboden, mit vielen alten Möbeln und Holzresten. Ich stellte mir vor, dort ein schönes Arbeitszimmer einzurichten.

Einmal gelangte ich in einen riesigen Anbau, der aus einem endlosen Gang mit samtbezogenen Wänden bestand. Türen, dahinter: endlose Salons, endlose Säle.

Was immer gleich bleibt: sobald ich einmal dort bin, wirft es mich an den Ausgangspunkt zurück und ich schaffe es nicht, den Weg zu diesem Ort erneut zu finden. Ich versuche alles, verlaufe mich, frage Leute, will unbedingt dahin zurück. Bis ich dann irgendwann erschöpft aufwache.